Unsere Casa in den Marken
Mehr als ein Ferienhaus: Unser Zweitdomizil in den Marken bewohnen wir so oft es geht, vor allem im Oktober für die Olivenernte. Aber auch im Januar/Februar, wenn unsere Orangen und Cedro-Zitronen reif werden, aus denen Michael köstliche Orangen-Marmelade bzw. Limoncello macht. Wegen der Zitrusfrüchte heißt das Haus „Casa Cedri“, aber auch wegen der Schatten spendenden Zedernbäume im Norden.
Wie wir zu Olivenöl & Co. gekommen sind
2008 suchten wir zusammen mit einer befreundeten Familie ein Feriendomizil im Süden. Wir fanden ein verfallenes Bauernhaus in den südlichen Marken, unweit des Ortes Massignano, nur fünf Kilometer vom Adriastrand von Cupra Marittima entfernt. Vor dem Haus Zitronen- und Orangenbäume, dahinter Feigenbäume, oben drüber ein kleiner Olivenhain. Mit einem deutschen Bauleiter, der mit einer Italienerin verheiratet war, restaurierten wir das Haus: Der Stall unten wurde zur Wohnung der Familie mit zwei kleinen Töchtern, die Wohnung darüber ist – mit anderer Raumaufteilung als früher – die von Michael und mir. Die alte Zisterne wurde später zum Pool umfunktioniert, ein hoher Heuschober ist heute Carport und Holzlager, ein Kaninchenstall dient als Geräteschuppen, davor entstand eine Außenküche mit Terrasse.
Erste Olivenernte 2008 – noch ohne Haus
Noch bevor die Arbeiten am Haus überhaupt begannen, ließ ich von Spezialist Nico die Olivenbäume schneiden. Denn die Vision unseres eigenen Olivenöls hatte sich wie von selbst ergeben. Im Herbst 2008 veranstalteten wir tatsächlich unsere erste, schweißtreibende Olivenernte und waren stolz wie Oskar auf unser erstes, eigenhändig geerntetes Olivenöl. Die begeisterten Reaktionen zu Hause ließen nicht auf sich warten.
Wir machten Anfängerfehler bei der Ernte, aber im Laufe der Jahre lernten wir dazu: Mein Italienisch wurde besser, wir ließen uns den Olivenbaumschnitt fachmännisch erklären, besuchten Verkostungen, Vorträge, hörten den Olivenbauern gut zu. Sukzessive verbesserten wir die Qualität unseres Olivenöls: Wir wechselten zu einer professionellen, supersauberen Ölmühle und trommeln alljährlich immer mehr Freunde zusammen, damit wir schneller ernten können. Das ist immens wichtig für ein Olio d`oliva, was tatsächlich die Bezeichnung extra vergine verdient.
Olio KORA, Olivenblätter-Tee und Olivello
Seit 2013 verkaufen wir unser Olivenöl und das unserer Nachbarbauern. Anfangs unter dem Namen Olio Piceno in Anlehnung an unsere Provinz Piceno mit der wunderschönen Hauptstadt Ascoli Piceno. Seit 2021 heißt es „Olio KORA“, weil wir unseren Online-Shop auch so getauft haben und nicht für Verwirrung sorgen wollen.
Die Kaltextraktion unseres Olivenöls erfolgt in der modernen Ölmühle Agostini in Petritoli, in der wir seit 2018 auch unsere Flaschen abfüllen lassen - professionell mit dem fälschungssicheren Verschluss „antirabocco“. Agostini etikettiert die Flaschen und verschickt sie per Spedition nach München. Denn längst reicht unser Auto für den Transport nicht mehr aus.
In jedem Frühjahr lassen wir unsere Olivenbäume schneiden – entweder vom Maestro Tiziano oder von dem von ihm bestens ausgebildeten Daniele. Die Olivenblätter des Frühjahrsschnitts werden entweder als Dünger untergehäckselt oder getrocknet und gehäckselt zu Olivenblätter-Tee verarbeitet. Außerdem stellt Michael unseren Olivello daraus her – leckeren Olivenblätter-Likör, der nach demselben Verfahren entsteht wie unser Limoncello.
Die Marken bieten viele kulinarische Genüsse
Unsere alle durchweg handwerklich-ehrlich hergestellten Produkte, die wir hier in unserem Online-Shop seit 2019 anbieten, haben sich alle irgendwie „organisch“ ergeben: Wir lernen über Empfehlungen Menschen kennen, denen ihr Land und das, was man hier erzeugen kann, am Herzen liegt. Etwa die Olive Ascolane in Salzlake von Livia Foglini, der Ehefrau von Bruno Amurri, oder den Vino Cotto von Sergio Catalini oder die leckeren Pasta-Saucen von Roberto, die wir erstmals im Laden unserer Maccheroncini-Herstellerin Valeria erstanden haben.
Die Teilnehmer unserer Olivenölschul-Abende, die wir seit 2016 veranstalten, kommen in den Genuss vieler dieser Köstlichkeiten. Sie lernen gutes von schlechtem Olivenöl zu unterscheiden, dass man mit Olivenöl auf jeden Fall braten und sogar backen kann. Und sie schätzen das gemeinsame Essen wie es die marchegiani, die Bewohner der Marken, tun. Ein Highlight ist für uns immer, wenn unsere italienische Nachbarsfamilie uns zum Pizza-Essen in großer Runde einlädt. Da sitzen wir vor dem warmen Pizzaofen vor dem Haus, die Katzen streichen um uns herum und über uns ein Sternenhimmel, der seinesgleichen sucht!
Olivenöl-Erntedankfest Mitte November in München
Die Pizza bringen wir nicht mit, aber viele Lebensmittel-Raritäten aus den Marken. Eine gute Gelegenheit, diese kennenzulernen, sind unsere Olivenöl-Erntedankfeste, die wir seit 2013 stets Mitte November nach der Olivenernte veranstalten. So frisch bekommt man Olivenöl sonst nirgends! 2021 haben wir das Fest erstmals auf zwei Tage am Wochenende ausgeweitet. Auch der Ort hat sich geändert, weil wir umgezogen sind. Unsere Event-Küche im ökologischen Mehrgenerationenhaus (www.stadtnatur.net) ist dafür perfekt geeignet.
Wer nun Lust bekommen hat, die Marken und unsere Casa Cedri bei einem Genuss-Urlaub zu erleben, dem sei gesagt, dass wir das Haus tatsächlich an wenigen Wochen im Jahr an Freunde und Bekannte vermieten. Und zur Olivenernte Mitte Oktober, wenn wir viele Helfer brauchen, bringen wir diese gern im nahen Bed & Breakfast www.ilmelogranobb.it von Freunden oder im nagelneuen Appartement-Hotel www.dimoracollemare.com unter.